Anschlüsse für Hydraulikpumpen

Merkmale der drei gebräuchlichsten Anschlussarten

Einer der wichtigsten Bestandteile einer Hydraulikpumpe ist der Öleinlassanschluss – die Öffnung, an die der Zulaufschlauch angeschlossen wird.

Auf dem Markt gibt es verschiedene Anschlussarten für Pumpen, aber die drei am weitesten verbreiteten sind:

  • der europäische Standardanschluss,
  • der Gewindeanschluss
  • und der sogenannte deutsche Anschluss.

Werfen wir einen Blick auf die Eigenschaften der einzelnen Modelle.

Europäischer Standardanschluss: am häufigsten verwendet, aber am wenigsten belastbar

Der europäische Standardanschluss verfügt über eine zentrale Bohrung für den Ölfluss sowie über vier kleinere, kreuzförmig angeordnete Bohrungen, in die die Schrauben des Anschlussstücks eingesetzt werden, das den Ölschlauch mit der Pumpe verbindet.

Diese Anschlussart ist in vielen Märkten am weitesten verbreitet, führt jedoch im Vergleich zu anderen Lösungen zu einer geringeren Ermüdungsfestigkeit des Pumpengehäuses.

Dies liegt daran, dass sich in dem Bereich mit der geringsten Wandstärke – also entlang der Mittelachse – drei Bohrungen befinden: drei strukturelle Schwächungen, die die Festigkeit reduzieren.

Infolgedessen kann der Öldruck – der sich hauptsächlich entlang der horizontalen Achse konzentriert – zu einem Bruch entlang der Mittelachse führen, wie in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:

Hebelwirkung

Außerdem wird das Anschlussstück zum Verbinden des Schlauchs mit der Pumpe üblicherweise nur mit drei Schrauben befestigt, obwohl vier Befestigungspunkte vorhanden sind.

Anschlussstück mit drei Schrauben

Diese Befestigungsart wird als „Winkelanschluss“ bezeichnet, da sie dem Schlauch eine abgewinkelte Position verleiht. Wenn die Pumpe unter Druck arbeitet und starre Rohrleitungen verwendet werden, entsteht eine Hebelwirkung, die die mechanische Belastung des Gehäuses zusätzlich erhöht.

In den folgenden Abbildungen ist die Hebelwirkung auf die Pumpe dargestellt:

Gewindeanschluss: höhere Widerstandsfähigkeit

Die zweite Anschlussvariante ist der Gewindeanschluss, der keine separaten Schraubenbohrungen vorsieht.

Der Schlauch wird direkt über ein Gewinde im Pumpenkörper befestigt.

Da in dieser Ausführung nur eine einzige Bohrung vorhanden ist – im Gegensatz zu den drei hintereinander liegenden Bohrungen beim vorherigen Modell – ist der Querschnitt mechanisch stabiler und widerstandsfähiger gegenüber zyklischen Belastungen.

Deutscher Anschluss: das robusteste Modell

Der deutsche Anschluss verfügt – wie der europäische Standardanschluss – über vier Gewindebohrungen, in die die Schrauben des Anschlussstücks eingesetzt werden. Diese Bohrungen sind jedoch außerhalb der Mittelachse positioniert, also außerhalb des Bereichs, in dem die höchste mechanische Belastung auftritt.

Bei dieser Anschlussart befindet sich entlang der Achse mit maximaler Beanspruchung nur eine einzige Bohrung, wodurch das Material mechanisch deutlich widerstandsfähiger ist.

Darüber hinaus werden – anders als beim europäischen Standardanschlussalle vier Schrauben verwendet. Das verbessert die Stabilität der Verbindung und erhöht die mechanische Festigkeit der Pumpe.

Anschlussstück mit vier Schrauben befestigt

Vergleich der gängigsten Anschlussarten für Hydraulikpumpen

Anschlussart Merkmale Vorteile Nachteile
Europäischer Standardanschluss
  • Zentrale Bohrung für Ölfluss
  • Vier kreuzförmig angeordnete Schraubenbohrungen
  • Häufig nur mit 3 Schrauben befestigt
  • Am weitesten verbreitet
  • Kompatibel mit vielen Systemen
  • Geringere mechanische Festigkeit
  • Anfällig für Hebelwirkungen und Brüche
Gewindeanschluss
  • Keine Schraubenbohrungen
  • Befestigung erfolgt über Gewinde im Pumpenkörper
  • Nur eine zentrale Bohrung
  • Hohe strukturelle Festigkeit
  • Bessere Beständigkeit gegen zyklische Belastung
  • Weniger verbreitet
  • Montage erfordert genaue Ausrichtung
Deutscher Anschluss
  • Vier Gewindebohrungen, versetzt zur Mittelachse
  • Schrauben außerhalb der stark belasteten Zone
  • Alle vier Schrauben werden verwendet
  • Höchste mechanische Belastbarkeit
  • Optimale Stabilität und Sicherheit
  • Aufwändiger in der Fertigung
  • Ggf. höhere Kosten

Belastungen und Brüche am Pumpenkörper: die häufigsten Fälle und der V-förmige Riss

Wie wir gesehen haben, ist der Pumpenanschluss durch seine Funktion und Konstruktion besonders stark dem Öldruck ausgesetzt – vor allem unter zyklischer Belastung – und kann daher brechen.

In den meisten Fällen tritt der Bruch in der Mitte des Gehäuses auf.

In bestimmten Situationen kann jedoch auch ein V-förmiger Riss entstehen.

Ein solcher Riss weist auf eine Anomalie durch Druck im Auslassrohr hin – mehr dazu erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag zur V-förmigen Pumpengehäusefraktur.

Sie wissen nicht, welchen Anschluss Sie für Ihr Projekt wählen sollen? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne dabei, das passende Modell zu finden.

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